Filmvorführung „Nürnberg“, Ausstellung und Podiumsdiskussion am 24. Mai 2024 in Bielefeld

Filmvorführung „Nürnberg“, Ausstellung und Podiumsdiskussion am 24. Mai 2024 in Bielefeld

Gäste:

Prof. Dr. Martin Schwab (Rechtswissenschaftler)
Dr. Jürgen Wächter (Historiker)
Dr. Gerburg Weiß (Medizinerin)
Jürgen Kampmann (Unternehmer)

Moderation: Sven Schlegelmilch

Trailer (mit Untertiteln): https://youtu.be/C66l5_USvGI

Ticket bestellen: Eventbride

Mit der Eröffnung der Nürnberger Prozesse am 20. November 1945 konnte mit insgesamt 13 Prozessen das wichtigste Kapitel der juristischen und historischen Aufarbeitung der Menschheitsverbrechen im Zweiten Weltkrieg begonnen werden. Der Internationale Militärgerichtshof (IMG) der Alliierten wurde ins Leben gerufen, um NS-Verbrecher „für die Planung, Vorbereitung, Einleitung und Durchführung eines Angriffskrieges, Verbrechen an der Zivilbevölkerung und an Kriegsgefangenen sowie für den Massenmord in den Vernichtungslagern strafrechtlich zur Verantwortung“ zu ziehen.

Die Rechtsgrundlage für die Nürnberger Prozesse schufen die Siegermächte im August 1945 mit dem Londoner Viermächte-Abkommen, was in vielerlei Hinsicht ein Novum war. Erstmalig (ver-) urteilten vier Staaten gemeinsam. Zudem wurden zum ersten Mal in der Geschichte durch den Spruch von Nürnberg der Angriffskrieg zum Verbrechen erklärt sowie führende Politiker und Militärs für völkerrechtliche Verbrechen persönlich zur Verantwortung gezogen.

Die Nürnberger Prozesse haben nicht nur eine besondere Bedeutung für die deutsche Geschichte, sondern sie gelten als Geburtsstunde des Völkerstrafrechts und sind auch ein früher Ursprung für die heutigen Kriegsverbrecher-Prozesse in Deutschland. Ebenso sind die Internationalen Strafgerichtshöfe nach dem Zweiten Weltkrieg die Vorläufer des 2002 eingerichteten Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH) in Den Haag.

Neuverfilmung von „Nürnberg“

„Nürnberg“ (Originaltitel: Nyurnberg) ist ein historischer und dramatischer russischer Spielfilm von Regisseur Nikolai Lebedew. Der Film basiert auf dem Roman des Autors Alexander Swjaginzew, dem einstigen stellvertretenden Generalstaatsanwalt Russlands, der auch das Drehbuch zu dem Film geschrieben hat. „Nürnberg“ ist die erste (russische) Verfilmung der Nürnberger Hauptprozesse und kam am 02. März 2023 in die russischen Kinos. Der von der Kinoproduktion „Cinema Production“ mit Unterstützung der Russischen Historischen Gesellschaft produzierte Film ist mit Schauspielern aus Russland, den USA, Frankreich, Belgien, Österreich (Wolfgang Cerny) und Deutschland (Carsten Norgaard, Klaus Schindler, Thorsten Krohn und Ludwig Hollburg) besetzt.

Das Jahr 1945. Der Internationale Militärgerichtshof nimmt in Nürnberg seine Arbeit auf. Der Prozess zieht eine große Zahl von Menschen aus der ganzen Welt an. Die Stadt ist überfüllt mit Journalisten, Anwälten, Dolmetschern, Zeugen und vielen Teilnehmern des Prozesses. Einer derjenigen, die nach Nürnberg kommen, um sich bei dem Prozess nützlich zu machen, ist der Aufklärer Igor Volgin. Er ist jung, hat es nach drei Jahren an der vordersten Front bis nach Berlin geschafft, wurde ausgezeichnet und spricht mehrere Fremdsprachen.

Zum historischen Prozess gibt es in dem Film Szenen aus dem Gerichtssaal, wobei der Nürnberger Prozess an sich nur einen geringen Anteil an der Handlung des Films hat, während sich außerhalb des Gerichtssaales ein Agenten-Melodrama abspielt.

Hinweis: Der Film wird im Original (russisch, englisch, deutsch) mit deutschen Untertiteln bei den englischen und russischen Passagen gezeigt. Die Veranstaltung ist kostenlos. Zur Deckung der Kosten wird um Spenden gebeten.